Bevor du dich mit ETFs oder ETF-Sparplänen befasst, musst du dir darüber im klaren werden, was eine Aktie eigentlich ist.
Eine Aktie ist nämlich weit mehr, als ein Mittel für wilde Spekulationen.
Aktien sind Sachwerte: direkte Beteiligungen an Unternehmen.
Vielleicht schaust du auch gerne die „Höhle der Löwen“?
In dieser erfolgreichen deutschen Fernsehshow stellen Start-Up-Unternehmer auf der Suche nach Kapital Investoren ihre Geschäftsidee vor.
Im Idealfall endet die Episode mit einem Deal: Der Investor stellt den Unternehmern beispielsweise 100.000 Euro zur Verfügung.
Dafür bekommt er vielleicht 20 % der Firmenanteile.
Entwickelt sich das Unternehmen in den nächsten Jahren erfolgreich und steigert seinen Umsatz und Gewinn, ist es natürlich auch viel mehr wert.
Dann kann der Investor seinen Firmenanteil mit einem hohen Gewinn an einen anderen Investor veräußern.
Hat sich das Unternehmen in der Zwischenzeit negativ entwickelt, wird er für sein Investment weniger bekommen, wenn er es verkauft.
Im schlimmsten Fall muss ein Unternehmen mit einer neuen Geschäftsidee vielleicht sogar Insolvenz anmelden.
Dann ist die Beteiligung wertlos.
Aktien sind Beteiligungen an Unternehmen
Aktien sind da ganz ähnlich.
Allerdings bist du hier der „Löwe“, also der Geldgeber.
Auch eine Aktiengesellschaft geht an die Börse, um Geld von Investoren einzusammeln.
Natürlich ist es in diesem Fall kein einzelner Investor ist, der einen größeren Unternehmensanteil kauft.
Eine Vielzahl von Anlegern kauft Aktien und bekommt einen Mini-Anteil am Unternehmen.
Von Kleinanlegern wie dir und mir bis hin zum institutionellen Anleger, der Millionen in die Aktien eines einzigen Unternehmens investiert, können dabei die unterschiedlichsten Anlegertypen beteiligt sein.
Oft halten auch noch die Gründer eines Unternehmens einen höheren Anteil.
Ist ein Unternehmen erst einmal an der Börse, können die Aktien zwischen den Anlegern frei gehandelt werden.
Die Börse ist ein streng regulierter und beaufsichtigter Markt.
Dadurch wird ausgeschlossen, dass du beim Handel von Aktien von anderen Anlegern über den Tisch gezogen wirst.
Ein Aktienindex kann praktisch nicht wertlos werden
Wie im Beispiel unseres Start Up-Unternehmens wird deine Aktie mehr wert, wenn sich das Geschäft der Aktiengesellschaft positiv entwickelt.
Bleibt es hinter den Erwartungen der Investoren zurück, verliert sie an Wert.
Natürlich kann eine Aktie theoretisch auch komplett oder fast wertlos werden.
Dazu müsste das Unternehmen Insolvenz anmelden.
Aber frage dich selbst: Wie wahrscheinlich ist es, dass eine Aktie wertlos wird, wenn du in die Besten der Branche investierst?
In die 30 größten deutschen Unternehmen, die im DAX vertreten sind oder die 100 wichtigsten Technologieunternehmen aus dem US-Index-Nasdaq 100?
In diesen Indizes sind viele Marktführer, die ihren Gewinn Jahr für Jahr steigern.
Sie werden immer erfolgreicher: Firmen, wie beispielsweise Amazon oder Apple.
Die Wahrscheinlichkeit für die Insolvenz eines solchen Unternehmens ist schon bei einer einzelnen Aktie nahe Null.
Bei einem Index aus vielen starken Aktien, wie ihn ein ETF normalerweise abbildet, müsste schon unsere Welt dem Untergang nahe sein, wenn alle Unternehmen gleichzeitig pleitegehen sollen.
Sprich: Es ist praktisch fast unmöglich.
In der Praxis ist vielmehr das Gegenteil der Fall:
Im Schnitt stieg der DAX in der Vergangenheit langfristig gesehen im Schnitt jedes Jahr um 8,5 % – und das trotz Finanzkrise, Eurokrise etc.
Für dich als langfristiger ETF-Investor sind kurzfristige Aktienbewegungen uninteressant
Aktiengesellschaften sind außerdem vollkommen transparent:
Viermal jährlich muss jede börsengehandelte Aktiengesellschaft Rechenschaft in Form von Quartalszahlen ablegen.
Dann berichtet sie öffentlich über die Umsätze und Gewinne des abgelaufenen Quartals.
Sie gibt Stellungnahmen zur Geschäftsentwicklung ab und auch einen Ausblick in die Zukunft in Form von aktualisierten Gewinnerwartungen.
An solchen Tagen macht eine einzelne Aktie oft einen gewaltigen Sprung nach oben oder unten – in einem Index hat das allerdings wenig Auswirkungen.
Für dich als langfristiger ETF-Investor sind solche Bewegungen nicht relevant.
Es ist nur wichtig, wenn du vorhast, direkt in Aktien zu investieren und sie ständig selbst zu beobachten.
Das empfehle, ich nur, wenn du die Zeit hast, dich ausführlich in Aktien einzuarbeiten.
Außerdem solltest du mindestens 5-10 Stunden pro Woche für deine Aktieninvestments aufwenden, um am Ball zu bleiben.
ETFs sind das Mittel der Wahl für Einsteiger an der Börse
Das möchtest du nicht?
Kein Problem: Genau dafür gibt es ETFs.
Sie bilden einen Aktienindex ab und enthalten dadurch 30, 100 oder über 1.600 Aktien mit einem einzigen Investment.
Hier brauchst du dir überhaupt keine Gedanken darüber machen, wie sich eine einzelne der Aktien entwickelt oder welche Aktien überhaupt enthalten sind.
Investierst du in einen ETF außerdem über einen ETF-Sparplan, musst du dir auch über das Timing, also den richtigen Zeitpunkt für den Ein- und Ausstieg, keine Gedanken machen.