Die Kosten eines ETF-Sparplans sind für die meisten Anleger ein wesentlicher Grund, sich für ETFs anstatt für Aktienfonds zu entscheiden.
Es gibt 2 Kostenfaktoren:
- die einmaligen Kosten beim Kauf eines ETFs
- die laufenden, jährlichen Kosten
Schauen wir uns beide einmal genauer an.
Einmalige Kosten eines ETF-Sparplans
Mit einmaligen Kosten meine ich die Gebühren, die anfallen, wenn du einen ETF oder Aktienfonds kaufst.
Und da liegt auch schon das Problem:
Bei einem Sparplan fallen solche Kosten nicht einmalig, sondern jeden Monat an.
Du musst deswegen hier richtig geizen und um jedes Zehntel Prozent kämpfen.
Denn über viele Jahre summieren sich solche Kosten eines ETF-Sparplans und machen einen großen Unterschied.
Grundsätzlich gilt aber:
Ein ETF-Sparplan schneidet fast immer wesentlich besser ab als ein klassischer Aktienfonds.
Denn ein normaler Aktienfonds kostet normalerweise einen Ausgabeaufschlag.
Oft beträgt dieser 5%.
Das bedeutet: Von jeden 100 Euro, die du investierst, werden erst einmal 5 Euro abgezogen.
Nur 95 Euro werden angelegt – ein schlechtes Geschäft für dich!
Warum ist das so?
Klassische Aktienfonds werden normalerweise über Banken oder Anlageberater verkauft.
Die beraten dich zwar „kostenlos“, wollen aber dafür Provision für alles, was sie dir empfehlen.
Mit deinen 5 % zahlst du also deinen Berater.
Und das jeden Monat.
Die Anschaffungskosten eines ETF-Sparplans sollten 0 Euro betragen
Die Kosten eines ETF-Sparplans sind meistens wesentlich günstiger als klassische Aktienfonds:
ETFs werden ohne zwischengeschaltete Berater an der Börse gehandelt.
Hier bekommt also niemand Provision.
Dafür wollen der Broker und die Börse manchmal eine Gebühr.
Diese kann prozentual oder pauschal abgerechnet werden, also zum Beispiel 1,5% oder 1 Euro je Sparrate betragen.
Aber auch diese Gebühren kannst und solltest du vermeiden:
Jeder Broker bietet Aktions-ETFs an, die du komplett kostenlos handeln kannst.
Und solche Angebote musst du auch nutzen, wenn du den maximalen Erfolg erzielen willst.
Wie gesagt: Kämpfe um jedes Zehntel Prozent.
Wenn du es schaffst, die Kosten auf 0 zu senken, tu es!
Übrigens: Der Broker mit den meisten Aktions-ETFs ist die flatex mit über 350 kostenlosen ETFs.
Dort habe auch ich mein Depot und meinen Sparplan laufen.
Jährliche Kosten eines ETF-Sparplans
Zu den einmaligen Kosten kommen dann noch jährliche Kosten eines ETF-Sparplans hinzu.
Auf keinen Fall darfst du es akzeptieren, wenn deine Bank dir jährliche Gebühren für deinen Depotbestand berechnet.
Die Depotführung sollte immer kostenlos sein!
Bleiben also die Kosten der ETF-Fondsgesellschaft.
Diese werden in den Kursen verrechnet.
Du bekommst also nicht jedes Jahr eine Kostenrechnung der ETF-Gesellschaft.
Sie zieht ihre kosten vielmehr vom Fondsvermögen ab, so dass es ein bisschen weniger wert ist.
Auch hier gibt es gewaltige Unterschiede zwischen klassischen Aktienfonds und den Kosten eines ETFs:
Ein klassische Aktienfonds wird von einem Fondsmanager betreut.
Dieser entscheidet, welche Aktien der Fonds enthält und will dafür natürlich ein Gehalt.
Ein klassischer Fonds hat deswegen im Schnitt jährliche Managementkosten von etwa 1,6%.
Beim ETF liegen die Kosten dagegen deutlich niedriger.
Auch hier gilt: Kämpfe um jedes Prozent.
Denn einige ETF-Fondsgesellschaften schaffen es einfach, ihre Kosten niedriger zu halten als andere.
Und am Ende schaffst du dadurch eine bessere Rendite.
Die TER für die Kosten eines ETF-Sparplans
Entscheidend ist hier die sogenannte „Total Expense Ratio“.
Sie wird auch mit TER abgekürzt.
Du kannst sie für deinen ETF auf Portalen wie justETF abfragen.
Schauen wir uns dazu ein paar typische Beispiele an:
Der beliebteste Index für ETF-Sparpläne ist der MSCI World.
Hier zeigt die Übersicht für den günstigsten ETF eine TER von 0,12% an und für den teuersten 0,5%.
Das ist ein ganz schöner Unterschied.
Aber auch zwischen den Indizes schwanken die Kosten gewaltig:
Für einen ETF auf den S&P 500 liegen die Kosten nur zwischen 0,05% und 0,15%.
Warum ist das so?
Der MSCI World enthält über 1600 Aktien aus 23 verschiedenen Industrieländern.
Es ist klar, dass es wesentlich teurer ist, diese Aktien alle nachzubilden als 500 liquide Aktien aus den USA.
Dazu kommt, dass es verschiedene Nachbildungsmethoden gibt.
Denn nicht jeder ETF kauft einfach jede Aktie, die im Index enthalten ist.
Aber das ist ein eigenes Thema und würde hier zu weit führen.
Rendite statt TER als Indikator für die Effektivität eines ETF
Es gibt noch eine andere Möglichkeit, die Effektivität eines ETF zu beurteilen.
Bei klassischen Aktienfonds empfehle ich gerade nicht, die Rendite der letzten Jahre zu betrachten, um Rückschlüsse auf die Zukunft zu ziehen.
Denn durch den Faktor Mensch bei der Aktienauswahl kann sich die Qualität jederzeit ändern.
Bei ETFs gilt das aber nicht.
Wenn ein ETF es in den letzten Jahren geschafft hat, besser zu sein als seine Mitbewerber, schafft er es wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren.
Denn dann ist oft einfach besser konstruiert als seine Mitbewerber.
Auf justETF kannst du dir beispielsweise die Rendite der letzten 1, 3 und 5 Jahre anschauen.
Wenn es ein ETF schafft, in diesem Zeitraum immer wieder in der Spitzengruppe zu sein, schafft er es wahrscheinlich auch in der Zukunft.
Schauen wir uns auch hierzu das Beispiel MSCI World an:
Es gibt hier einen ETF von HSBC, der über alle 3 Zeiträume unter den besten 2 steht.
Diesen würde ich eher kaufen als einen ETF, der über alle Zeiträume ganz unten steht.
Welche Unterschiede kannst du hier erwarten?
Auf Jahressicht steht aktuell der beste MSCI World ETF bei 18,71% Rendite (Stand: Ende Dezember 2019), der schlechteste bei 17,21%.
Bei 3 Jahren sind es 38,47% für den besten und 36,05% für den schlechtesten.
Und auf Sicht von 5 Jahren hättest du mit dem besten ETF 64,79% gemacht und mit dem schlechtesten 63,34%.
Natürlich: Das sind nur kleine Unterschiede.
Aber jedes Prozent summiert sich über die Jahre.
Entscheide dich deshalb auf jeden Fall für einen ETF aus der Spitzengruppe!
Fazit für die Kosten eines ETF-Sparplans
Auf 2 Dinge musst du bezüglich der Kosten eines ETF-Sparplans achten:
Der wichtigste Punkt sind die Anschaffungskosten.
Suche dir hier auf jeden Fall einen Aktions-ETF, den dein Broker kostenlos zum Kauf anbietet.
Kommen unter den Aktions-ETFs mehrere ETFs auf den gleichen Index in Frage, dann vergleiche die TER und die Rendite der letzten 1, 3 und 5 Jahre.
Entscheide dich dann für einen ETF, der eine möglichst niedrige TER oder eine möglichst hohe Rendite hatte.